Stoffwechsel
Schilddrüsenunterfunktion und Schilddrüsenüberfunktion
Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel regulieren. Eine Überfunktion (Hyperthyreose) führt zu einem beschleunigten Stoffwechsel mit Symptomen wie Gewichtsverlust, Nervosität und Herzrasen. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) hingegen verlangsamt den Stoffwechsel und kann Müdigkeit, Gewichtszunahme und depressive Stimmung verursachen. Die Diagnose erfolgt durch Bluttests und Ultraschall. Die Behandlung umfasst die Verabreichung von Medikamenten zur Regulierung der Schilddrüsenfunktion. Bei der Überfunktion können je nach Ursache auch operative oder radiologische Therapieverfahren zur Anwendung kommen.
Diabetes Mellitus Typ II
Diabetes Mellitus Typ II ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert oder das produzierte Insulin nicht effektiv nutzen kann. Dies führt zu erhöhtem Zuckerspiegel im Blut. Symptome eines unkontrollierten Diabetes mellitus sind zum Beispiel ständiger Durst, Heißhungerattacken, Müdigkeit, Hautveränderungen und häufige Infekte. Als Risikofaktoren gelten familiäre Vorbelastung, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Die Behandlung beinhaltet eine Kombination aus angemessener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Medikamenten. In fortgeschrittenen Stadien ist eine Therapie mit Insulinspritzen erforderlich. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sind wichtig, um Veränderungen der Stoffwechsellage zu erkennen und somit Komplikationen zu vermeiden.
Cholesterinstoffwechsel
Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die der Körper für verschiedene Funktionen benötigt. Ein gestörter Cholesterinstoffwechsel kann zu erhöhten Blutfettwerten führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie können helfen, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern.
Übergewicht/Adipositas
Nimmt man dauerhaft mehr Energie in Form von Nahrung auf, als der körperindividuelle Stoffwechsel benötigt, spricht man von Übergewicht bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 – 30 kg/m². Ab einem BMI von ≥ 30 kg/m² spricht man von Fettleibigkeit (Adipositas). Übergewicht oder Fettleibigkeit ist in Deutschland weit verbreitet. Dies wirkt sich auf die Lebenserwartung aus. Übergewicht beschleunigt Alterungsprozesse und fördert Folgeerkrankungen, welche ebenfalls Alterungsprozesse antreiben (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Krebs). Ursachen für Übergewicht sind z. B. biographische Gründe (familiäre Disposition etc.), ungünstige Ernährung, Lebensstil, Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Essstörungen) sowie Genussmittelkonsum (Alkohol, Nikotin). Ein gesunder Lebensstil, der aus ausgewogener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und Gewichtsmanagement besteht, kann helfen, den Stoffwechsel zu optimieren und das Gewicht zu kontrollieren.
Gicht
Gicht ist eine Form einer Gelenkentzündung (Arthritis), die durch eine Anhäufung von Harnsäurekristallen in den Gelenken verursacht wird. Eine übermäßige Produktion oder unzureichende Ausscheidung von Harnsäure kann zu Gichtanfällen führen, die von starken Schmerzen, Schwellungen und Rötungen des betroffenen Gelenkes begleitet werden. Die Behandlung beinhaltet heutzutage in erster Linie die Ernährungsumstellung zur Reduzierung purinhaltiger Lebensmittel (vor allem Fleisch und Alkohol) und die Förderung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Falls dies nicht ausreicht, kommen Medikamente zur Senkung des Harnsäurespiegels im Blut zum Einsatz.